Seien wir ehrlich: Niemand spricht gerne über Fehler, schon gar nicht, wenn sie das eigene Start-up betreffen. Dabei könnten wir gerade aus den kleinen und großen Bauchflecken anderer besonders viel lernen. Wir haben uns in der Start-up-Community umgehört und einige der verbreitetsten Anfängerfehler gesammelt – damit ihr da nicht auch durch müsst.
How to
Manchmal ist es schwer, die Ratschläge von Außenstehenden anzunehmen. Vor allem, wenn sie den eigenen Vorstellungen widersprechen. Schließlich kennt niemand eure Ideen so gut, wie ihr es tut. Doch gerade in der Gründungsphase ist es besonders wichtig, in regelmäßigen Abständen auch den Blick von außen zu suchen – es muss ja nicht unbedingt die sorgenvolle Sichtweise der eigenen Eltern sein. Startup Salzburg bietet dafür ein sogenanntes Roadmap Service an, das euch dabei hilft, die eigenen Ideen zu reflektieren und eure nächsten Schritte zu planen. An den Startup Salzburg Service-Points erhaltet ihr Beratung, individuelle Begleitung und einen Partner zur Diskussion eurer Ideen.
Es klingt völlig banal und dennoch übersehen viele Gründer diese grundlegende Regel. Als Selbstständige müsst ihr jeden Tag große und kleine Entscheidungen treffen. Viele dieser Entscheidungen könnt ihr mit eurem Wissen bestmöglich lösen. Dann wiederum gibt es bestimmte Situationen, in denen der eigene Verstand nicht ausreicht, zum Beispiel weil der Ausgang einer Entscheidung völlig offen ist. „Soll ich Person A oder Person B einstellen? Soll ich das verlockende Angebot eines Mitbewerbers annehmen?“ Im Alltag vertrauen wir in solchen Situationen mit ungewissem Ausgang schlicht und einfach auf unser Bauchgefühl. Warum? Ganz einfach: Weil es die Summe unserer Lebenserfahrungen ist. Was uns im Alltag gute Dienste leistet, sollten wir auch im Business nicht zu Hause lassen. Ihr habt ein ganz schlechtes Gefühl bei einem Bewerber, obwohl alle Bewerbungsunterlagen bestens aussehen? Ihr traut den großen Versprechen eines potenziellen Geschäftspartners nicht, obwohl ihr es euch nicht erklären könnt? Hört auf euer Bauchgefühl, es wird euch den Weg weisen, wenn euer Verstand es ausnahmsweise nicht kann!
Manche Gründer scheinen Investoren und Business Angels als großzügige Gönner zu betrachten, die ihr Geld aus purer Nächstenliebe in der Start-up-Community verteilen. Auch wenn das in Ausnahmefällen zutrifft: Die meisten Investoren sind erfolgreiche Geschäftsleute, die nichts zu verschenken haben. Ihr Geld investieren sie in Projekte, von denen sie sich Wachstum erhoffen. Durch entsprechende Verträge sichern sie sich ihren Teil vom Kuchen und für den Fall des Scheiterns gewisse Rechte als Gläubiger zu. Wer mit einem Investor oder einem Business Angel zusammenarbeitet, gibt deshalb immer auch einen Teil der eigenen Autonomie auf. Daran ist nichts verkehrt, im Gegenteil: in vielen Fällen kann ein Investor der Schlüssel zu eurem Unternehmenserfolg sein. Wichtig ist nur, dass ihr nicht vergesst: Wer Investoren die Tür öffnet, kann sie nicht nach Belieben wieder hinauswerfen. Und: Je schwieriger eure finanzielle Lage, desto größer eure Abhängigkeit von den Bedingungen anderer.
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Vor allem in der Anfangsphase einer Gründung überwiegt bei den meisten Startups der Enthusiasmus. Und das ist auch gut so, denn die rosarote Brille entschädigt euch für Nächte und Wochenenden im Büro, während sich eure Freunde ihr Bier schmecken lassen oder am See faulenzen. Doch spätestens wenn es ums Geld geht, ist es Zeit, die rosarote Gründerbrille für einen Augenblick abzulegen. Wer gründet, hat auch Kosten – und die sind meist höher, als Neueinsteiger vermuten. Nicht nur die Miete für das Büro will bezahlt sein, auch Kosten für die technische Ausrüstung oder für die Dienste anderer fallen an. Kalkulieren sollte man immer auch rechtlichen Beistand bei etwaigen rechtlichen Streitfragen. Außerdem müsst auch ihr selbst immer noch essen, wohnen und euch im Winter warm anziehen. All das muss in eurem Budget Beachtung finden, wenn es nicht im Laufe des ersten Jahres ein böses Erwachen geben soll. Auch wenn es manchmal weh tun kann: Es ist viel besser, von Anfang an mit einer soliden Datenbasis zu arbeiten, als mit völlig unrealistischen Zahlen zu hantieren und es zu merken, wenn es schon fünf vor zwölf ist.
Wer in einer großen Firma arbeitet, hat dort meist mehr oder weniger klar definierte Aufgaben zu erfüllen. Als Gründer jedoch habt ihr plötzlich nicht nur euren Job zu erfüllen, sondern seid Mädchen für alles. Viele junge Gründer neigen dazu, die Vielzahl an Tätigkeiten zu unterschätzen, die damit einhergehen. Vom Zusammenschrauben der Büroeinrichtung übers abendliche Networking bis zum Sortieren der Bankbelege oder der Einschulung des ersten Mitarbeiters. Wer genug Geld hat, um all diese Tätigkeiten auszulagern, der darf sich an dieser Stelle getrost zurücklehnen und am eigenen Produkt feilen. Für alle anderen gilt die Faustregel: Mindestens ein Drittel der verfügbaren Arbeitszeit eines Gründers geht für Tätigkeiten drauf, die erst einmal gar nichts mit der Weiterentwicklung der eigenen Idee zu tun haben. Kalkuliert das entsprechend ein!
1998 brachte das junge Unternehmen Google die erste Version ihrer Suchmaschine auf den Markt. Das Unternehmen war ganz im Gegensatz zum Giganten Microsoft in der Lage dazu, schnell und unbürokratisch zu reagieren. Was wir daraus lernen? Seine Wendigkeit machte Google zum Hecht im Karpfenteich. Diesen Vorteil des Newcomers solltet ihr nicht leichtfertig dadurch verspielen, indem ihr schon zu früh zu sehr auf Stabilität achtet. Bleibt in der Startup-Phase offen für Veränderungen und flexibel in euren Strukturen. Genau das unterscheidet euch von etablierten Unternehmen mit trägen Strukturen. Dieses Mindset ist nicht immer einfach zu erreichen. Wir erinnern uns: Mama war immer dann zufrieden, wenn der Schreibtisch in eurem Kinderzimmer schön aufgeräumt war. Doch wenn die anderen Kinder in der Zwischenzeit ein fliegendes Skateboard erfinden, dann wisst ihr, dass als Start-up euer Platz draußen auf der Straße ist.
Historisch betrachtet haben sich fast immer jene Produkte durchgesetzt, die einen ganz konkreten Nutzen für ihre Kunden schufen. Verliert nicht jene aus den Augen, die eure Produkte verwenden sollen. Sie sind es, die am Ende des Tages über euren Erfolg oder Misserfolg entscheiden werden. Oder wie es Steve Jobs es einst formuliert hat: „Your customers don’t care about you. They don’t care about your product or service. They care about themselves, their dreams, their goals. Now, they will care much more if you help them reach their goals, and to do that, you must understand their goals, as well as their needs and deepest desires.“
Wir helfen euch dabei, am richtigen Weg zu bleiben
Die Partner von Startup Salzburg sind dazu da, euch in allen Belangen eurer Gründung zu unterstützen. Nutzt dieses Angebot und nehmt jetzt Kontakt auf. Es zahlt sich aus!
Veröffentlicht am 23. August 2017