400 Gäste, 32 Startups aus drei Ländern, zahlreiche Workshops und mitreißende Pitches – der Demo-Day zeigte auch heuer wieder den packenden Gründergeist Salzburgs.
ecosystem
Salzburgs Startup-Szene demonstrierte beim diesjährigen Demo-Day von Startup Salzburg und WKS eine beachtliche Stärke: Knapp 400 Gäste waren ins WIFI der WKS gekommen, um neueste Startups kennenzulernen, bei den Pitches ihre Stimme abzugeben, oder einfach um Salzburger-Startup-Feeling zu schnuppern.
Mit dabei waren Gründer*innen, Investoren, Business-Angels und mittendrin das Team von Startup Salzburg, das seit 2015 Salzburgs Startup-Szene beflügelt: „Der Demo-Day zeigt, dass die Startup-Szene in den vergangenen Jahren auch dank unseres Netzwerkes ‚Startup Salzburg‘ ordentlich gewachsen ist. Wir unterstützen nun schon zum 4. Mal mit dem Demo-Day Startups auf ihrem Weg zum Erfolg“, betont Lorenz Maschke, Startup-Beauftragter der WKS und Organisator des Demo-Day.
Begeistert waren auch die Aussteller*innen. Wie etwa Dorly Holzer-Harringer, Geschäftsführerin der almendo Technologies GmbH, die beim Demo-Day ihre neue Produktlinie „Blu Sensor“ vorstellte. Die Sensorpalette mit Fokus B2B hilft, im Zusammenhang mit einer App das Raumklima zu steuern.
Insgesamt stellten 32 Startups im Expo-Bereich des Demo-Day aus, zehn davon machten auch bei den Pitches vor Fachpublikum mit.
Für sechs der 10 Pitches bedeutete diese Präsentationsrunde den Abschluss des mehrmonatigen Inkubationsprogrammes der Startup Salzburg Factory. „Wir haben in der Factory die Unternehmen und ihre Gründer fit für den Markt gemacht“, erzählt Startup-Salzburg-Factory-Leiter Lorenz Maschke. Co-Founder Jeremy Cabaret, der mit seinen Unternehmen ImpetroGear die Startup Salzburg Factory absolvierte, holte sich auch prompt den Publikumspreis. Er präsentierte ein modulares Rucksacksystem für Extremsportler. Dafür gab es einen Pitch beim 4Gamechanger-Festival in Wien am 9. April, eine Ausstellungsmöglichkeit und die Chance, sich direkt für das Finale an der #glaubandich-Challenge von Erste Bank und Sparkasse zu qualifizieren.
Der Preis für den besten Pitch ging an das bayerische Startup Klick.ma, ein sicherer Magnetverschluss für Kite-Surfing-Boards. Den Preis von „aaia“ (Austrian Angel Investors Association) für das „höchste Investment-Potenzial“ holte sich das spanische Startup „Service-Club“, das nun einen exklusiven Workshop mit Business Angels nutzen kann. Auch Startup Salzburg vergab einen Preis für die beste „Go-to-market-Strategie“: Ausgezeichnet wurde damit das Salzburger Unternehmen Polycular. Silicon Castles-CEO Andreas Spechtler verloste außerdem im Publikum fünf Tickets für die top besetzte Startup Executive Academy.
Hochwertige Talks hielten unter anderem Lena Hödl, Head of Accelerator bei den Female Founders, Marianne Kusejko, die vor dreißig Jahren mit Partnern die High-Tech-Firma Sigmatek ins Leben gerufen hat, und Romy Sigl, Gründerin von Coworking Salzburg und Partnerin im Netzwerk von Startup Salzburg. Fazit der Diskussion: es gibt eine deutliche Lücke, die geschlossen werden sollte. Zwar werden 45 Prozent aller Unternehmen von Frauen gegründet, im technologieorientierten Startup-Sektor sind das jedoch nur knapp über 15 Prozent. Was Lena Hödl als Gefahr für Frauen betrachtet: „Es ist wichtig, in die Digitalisierung auch Diversität zu bringen. Frauen laufen sonst Gefahr, in der Digitalisierung nicht vorzukommen.“
Lukas Püspök, Business Angel of the Year 2018, gab im Rahmen einer Investors Academy „light“ der Austrian Angels Investors Association mit 25 Investoren Einblicke in seine Investorentätigkeit. Sein großes Interesse an Innovation, neuen Technologien und Gründerthemen habe ihn dazu gebracht, neben seinem „Brotjob als Windkraftunternehmer“ auch in Startups zu investieren und sie mit seinem Know-how zu unterstützen. Püspök bewies gleich zu Beginn seiner Investorentätigkeit einen guten Riecher als Mitinvestor in den beiden äußerst erfolgreichen Startups Whatchado und mySugr. Die Diabetiker-App mySugr sorgte für Schlagzeilen als sie um einen hohen Millionenbetrag an den Pharmakonzern Roche verkauft wurde, einer der erfolgreichsten Exits in der österreichischen Startup-Geschichte.
Der Originaltext ist in der Salzburger Wirtschaft (Autor: Robert Etter) erschienen.
Bilder: wildbild
Veröffentlicht am 18. März 2019