Was wäre, wenn …? Wer hat sich das nicht schon mal gefragt. Diesmal kannst du aber einen relevanten Outcome erwarten, wenn du dir diese Frage im Kontext deiner Impact Strategie, also einer Wirkungsevaluation, stellst. Trau dich ruhig damit deine Gründungsidee oder ein wichtiges Projekt auf Herz und Nieren zu prüfen, um daraus wertvolle Erkenntnisse zur Machbarkeit zu ziehen.
How to
… soll natürlich gewaltig sein. Sonst zahlt es sich doch gar nicht aus, das angedachte Unternehmen überhaupt erst zu gründen oder ein wichtiges Projekt weiterzuverfolgen, oder nicht? Und tatsächlich steht vor jedem Planungsschritt oder der Verwendung eines Planungstools wie das berühmte Business Model Canvas, zuallererst die Validierung deiner Idee. Dazu muss von Anfang an klar sein, welche Wirkung bestenfalls eintreten soll und vor allem ob dein Vorhaben realistisch ist. Du solltest dir also folgende Fragen stellen:
Warum will ich meine Idee in die Tat umsetzen?
Welche Veränderungen sollen herbeigeführt werden?
Welche Ziele verfolge ich damit?
Wenn dann das ultimative Ziel für dich klar ist, gilt es die Idee daraufhin zu prüfen. Dazu werden alle möglichen Einflüsse, Indikatoren, Variablen, Aktionen und Maßnahmen erarbeitet und analysiert. Dadurch bekommst du einen Überblick über den Status Quo, eine bessere Einschätzung und kannst Stakeholder, Partner:innen oder Mitarbeiter:innen von Anfang an in den Prozess miteinbeziehen.
Es lohnt sich wirklich, deine Annahmen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen und dabei mögliche Probleme oder Risiken zu identifizieren. Aber auch um festzustellen, welche unvorhergesehenen Konsequenzen die geplanten Aktivitäten nach sich ziehen könnten. Wir sind uns sicher: Je intensiver deine Vorbereitung, desto geringer die Gefahr, dir später Vorwürfe zu machen, weil du dich nicht ausreichend mit allen Aspekten des Themas beschäftigt hast. Für diese wichtige Wirkungsevaluation kannst du die ToC verwenden.
Hart aber ehrlich, das ist die Theory of Change. Hier fragst du nun nach dem „Was wäre, wenn“ und hantelst dich durch die einzelnen Aktionen, Annahmen und deren Analyse. Eine ToC schafft damit die Verbindung zwischen dem was du mit deiner Idee erreichen willst, und den Voraussetzungen, die es dafür braucht. Welche du davon schaffen musst, zeigt eben auch der Prozess, bei dem du alle Wirkungen und Aktivitäten planst. Die ToC ist dafür ein ideales Hilfsmittel, weil sie auch dazu dient, neben den langfristigen auch die kurzfristigen und mittelfristigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Wikipedia meint übrigens, dass die Anfänge dieser strategischen Methode auf das Buch „The Practice of Management“ von Peter Drucker aus dem Jahr 1954 zurückführen. Dort werden übergeordnete und untergeordnete Zwischenziele als Voraussetzung definiert, um überhaupt das eigentliche Ziel zu erreichen. Die ToC umfasst noch weitere Elemente zur Wirkungsweise, baut aber jedenfalls darauf auf.
Durch die Planung mit der ToC erhältst du jedenfalls ein detailliertes und umfangreiches Wirkungsmodell zu deinem Einfall. Die kannst du entweder nur textlich oder auch grafisch, alleine oder im Team erarbeiten. Die Methode ist eben sehr offen, es gibt keine strengen Regeln, sondern lediglich Elemente und Leitfäden, die es zu beachten gilt. Dadurch hast du alle Freiheiten, die du brauchst, um deine Idee ganz nach deinen Needs zu evaluieren.
Wenn du selbst nicht aus der Branche deiner Gründungsidee bist, kannst du hierbei auch Expert:innen befragen – beispielsweise zu wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Faktoren. Die ToC kannst du aber auch in kleinerem Rahmen für Kampagnen oder Projekte in deinem Unternehmen nutzen.
Die Theory of Change gibt dir also sehr viel, will aber auch etwas von dir – nämlich die richtige Einstellung. Im Sinne von:
Challenge your thinking.
Challenge your views.
Challenge what you know.
Denn nur wenn du offen und unvoreingenommen an die Arbeit gehst, wirst du auch akkurate Ergebnisse bekommen. Schönreden kannst du dir andere Dinge 😉
Um die Theory of Change bestmöglich zu veranschaulichen, haben wir uns ein Beispiel überlegt (please don’t judge). Gehen wir also davon aus, dass du eine innovative Idee für beheizte Hundedecken hast (die gibt es anscheinend tatsächlich schon …) und mit dem Gedanken spielst, daraus ein Startup zu machen. Um nun festzustellen, ob die Idee überhaupt Sinn macht, beginnst du mit der ToC:
Im nächsten Schritt findest du heraus, welche Aktivitäten du setzen musst, um diese Annahmen und Voraussetzungen zu prüfen und blickst darüber hinaus auch schon auf die nächsten Handlungen.
Alle hier genannten Aspekte kannst du noch ausweiten. Beispielsweise durch weitere Annahmen wie: Wenn die Decke als Therapieform eine tierärztliche Bestätigung erhält, dann werden Tierärzt:innen sie auch weiterempfehlen. Oder: Wenn Hundebesitzer:innen von der Effektivität der Decke erfahren, werden sie auch meinen angepeilten Betrag dafür bezahlen.
Du siehst – mit der Theory of Change kannst du alle möglichen Hypothesen rund um deinen Einfall oder dein Projekt durchspielen.
Ob nun unsere fiktive Hundedecke tatsächlich eine positive Wirkung hätte, sei allerdings dahingestellt. Wir hoffen aber, dass unser Beispiel so gut gewirkt (!) hat, dass du dich jetzt am liebsten sofort an deine eigene Wirkungsevaluierung machen würdest.
(Copyright Bilder: Titelbild: © Jeremy Thomas on Unsplash, © Nick Fewings on Unsplash & © Fatty Corgi on Unsplash)
Veröffentlicht am 25. November 2021