Lebensmittel für flockig-leichtes Bauchgefühl

Mit Herz und Kopf für den Bauch, lautet der Slogan von FLOCKE. Was dahinter steckt, welche Lebensmittel für autoimmunerkrankte Personen gut sind und wie es ihm bei seinem Auftritt bei „2 Minuten 2 Millionen“ ergangen ist hat uns FLOCKE-Gründer Ivan Cindric im Gespräch erzählt.

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„Der Slogan spiegelt unsere Philosophie wider. Das ‚Herz‘ repräsentiert mich und meine Leidenschaft für Lebensmittel und Ernährungsmedizin. Der ‚Kopf‘ sind die Ärztinnen und Ärzte, die die Produkte mit mir gemeinsam entwickeln. Und der ‚Bauch‘ steht für die Darmflora, die bei unserer Produktentwicklung immer im Fokus steht“, erklärt Ivan Cindric, Gründer von FLOCKE.

Die Story von FLOCKE

Ungesunder Lebenswandel, generelle Unzufriedenheit, irgendwann kamen die beiden Autoimmun-Erkrankungen Morbus Crohn und rheumatoide Arthritis dazu: Ivan hat schon einiges durchgemacht. Daraufhin hat er beschlossen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und sich intensiv mit Ernährungsmedizin auseinandergesetzt und die Idee für FLOCKE entwickelt. Mittlerweile hat er seine Gesundheit fest im Griff, ein kleines, aber feines Team um sich geschart, sich 2021 den ersten Platz bei der #glaubandich-Challenge im Bereich Food & Beverage gesichert, die ersten beiden Produkte in den Regalen der Supermärkte und einen erfolgreichen TV-Auftritt bei „2 Minuten 2 Millionen“ hingelegt.

Das FLOCKE-Team (v.l.): Tizian, Lea, Ivan, Sofija und Daniel. (Foto: FLOCKE)

Das Reinheitsgebot 5020

Die Symptomatik vieler Autoimmunerkrankungen kann man mittels natürlicher und faserreicher Ernährung beeinflussen, da es einen direkten Zusammenhang zwischen Darmflora und Immunsystem gibt. Um für stets gutes Bauchgefühl zu sorgen, gibt es deshalb bei FLOCKE ein eigenes Reinheitsgebot. „Die Lebensmittelbranche driftet derzeit immer mehr ins Unnatürliche ab, deswegen haben wir unser eigenes Reinheitsgebot entwickelt“, erzählt uns Ivan. „Dabei haben wir uns am Reinheitsgebot des Bieres orientiert. Dieses wurde erfunden, weil im Mittelalter das Bier immer mehr verfälscht wurde bis man das unterbunden und nur noch bestimmte Zutaten zugelassen hat.“

Das Reinheitsgebot von FLOCKE beinhaltet:

• Die Verwendung von Zutaten aus biologischem Anbau, um die Pestizidgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.
• Keine leeren Kalorien: Jede Zutat muss dem menschlichen Organismus einen Mehrwert liefern, auch was Mikronährstoffe, Ballaststoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe betrifft.
• Es darf keine Art von Zusatzstoffen verwendet werden.

Danach richten sich natürlich auch die ersten beiden Produkte, die seit April 2022 auf dem Markt sind. So bestehen die kleinen Müsli-Bällchen des Bio-Snacks zum Beispiel aus Haferflocken, Dattelpüree, Hanfsamen und Co. Und der Bio-Kräutertee in der Geschmacksrichtung Apfel-Zitrone unter anderem aus Haferkraut, Holunderblüte und beruhigender Zitronenmelisse.

Der Bio-Snack von FLOCKE. (Foto: FLOCKE)

Die Vision

Mit FLOCKE möchte Ivan Patient:innen mit Autoimmun-Erkrankung ein bisschen Kontrolle über ihren Körper zurückgeben und auf lange Sicht eine Anlaufstelle für diese Menschen werden. Das beinhaltet nicht nur Tipps für die Ernährung, sondern auch zur Stressreduktion oder für den Sport. „Wenn man vor der Diagnose Autoimmunerkrankung steht, dann geht das oft mit dem Gefühl des Kontrollverlusts über den eigenen Körper einher. Eine Eigentherapie über die Ernährung kann unterstützen – mit Disziplin spürt man nach einer gewissen Zeit den Erfolg. Und dann hat man das Gefühl, wieder etwas mehr die Zügel in der Hand zu halten. Aber an erster Stelle steht natürlich immer die Schulmedizin, besonders was die richtige Diagnose betrifft“, betont Ivan.

Derzeit sind weitere Produkte in der Entwicklung. In ein paar Jahren sollen Personen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und alle, die sich gesund ernähren wollen, den ganzen Tag über mit FLOCKE gut versorgt sein. Das beginnt mit Granola als Frühstücksbasis, geht über Snacks und Getränke für Zwischendurch und beinhaltet natürlich auch Hauptmahlzeiten.

Der Auftritt bei „2 Minuten 2 Millionen“

Am Dienstag, 24. Mai 2022, war es endlich so weit und Ivans Auftritt in der TV-Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“ wurde ausgestrahlt. „Ich war hypernervös“, gibt er zu. „Aber die Kulisse und die Menschen dahinter haben das ganze greifbar gemacht und mir die Nervosität genommen. An das mögliche Millionenpublikum vor den TV-Geräten habe ich in dem Moment nicht gedacht. Die Investor:innen sind genug Grund, um nervös zu sein“, erzählt Ivan über seinen Auftritt. Schlussendlich war es ein voller Erfolg und Martin Rohla und Seven Ventures haben in FLOCKE investiert. Zurzeit der TV-Ausstrahlung laufen die Verhandlungen noch.

Ivan beim TV-Pitch bei „2 Minuten 2 Millionen“. (Foto: PULS4/Gerry Frank)

Bei der Vorbereitung für den TV-Pitch haben Ivan seine Teilnahmen bei den verschiedenen Programmen von Startup Salzburg in den letzten beiden Jahren geholfen. Er war beim Startup City Lab Salzburg dabei, dem Weekend, hat das (Vor-)Gründungsprogramm SHAPE absolviert und das Inkubationsprogramm FACTORY. Zuletzt hat er auf der großen Bühne des Innovationsfestivals salz21 beim diesjährigen Demo Day sein Startup präsentiert. „Ganz ehrlich: 2 Minuten 2 Millionen ist ein ganz anderes Level. Ich kann jedem Startup die Teilnahme empfehlen! Man profitiert natürlich vom Marketing und der besten Sendezeit auf Puls4. Aber man bekommt auch richtig gute Kontakte und es ist unglaublich, mit welchen Leuten man plötzlich ins Gespräch kommt. Es war ein ganz tolles Erlebnis“, schildert Ivan.

Die Jury hat sich FLOCKE ganz genau angesehen. Im Bild GoStudent-Gründer Felix Ohswald (li.) und Investor Hans Peter Haselsteiner. (Foto: PULS4/Gerry Frank)

Drei Fragen an FLOCKE-Gründer Ivan Cindric

Ivan Cindric von FLOCKE. (Foto: FLOCKE)

Wie funktioniert die Produktentwicklung bei FLOCKE?

Zuerst stelle ich immer die Zutatenliste und die Nährwerttabelle zusammen. Das traue ich mir zu, da ich einiges an ernährungsmedizinischem Wissen und die Betroffenenkompetenz mitbringe. Und dann mache ich die Runde und frage alle Expert:innen nach Feedback und Inputs: Ich gehe zu den Ärztinnen und Ärzten der Inneren Medizin, dann zu den Diätolog:innen, dann zu den Ernährungswissenschafter:innen und einem Pharmazeuten. Das sind dann meist mehrere Schleifen. Beim Bio-Snack waren es 14 Schleifen, beim Bio-Kräutertee sieben. So wird in der Produktentwicklung nichts übersehen. Und natürlich stoße ich hier auch auf Gegenwind. Denn die Expert:innen haben alle je nach Disziplin ihre eigenen Sichtweisen. Da kann es vorkommen, dass sie sich widersprechen. Ich bin derjenige, der das ganze Fachwissen wieder zusammenfügt. So sorge ich für die Balance zwischen Ernährungsmedizin, Geschmack und Konsistenz. Bei der letzten Stufe kommen dann die Produktentwicklungsteams von der Gutschermühle für den Bio-Snack und von Pfanner für den Bio-Eistee hinzu. Dann werden die Rezepturen für die Produktion in den Großanlagen angepasst.

Wie hast du die Kooperationen mit Gutschermühle und Pfanner hergestellt?

Mein großer Dank geht hier an Dusan Milekic von der KETOFABRIK – er war mein erster Mentor. Er hat gesagt, „Ivan, die Idee ist top. Wir zeigen sie Heinrich Prokop von Clever Clover.“ Dieser hat dann die Brücke gelegt zur Gutschermühle und zu Pfanner. Dazu muss ich sagen, dass ich Dusan beim Startup Salzburg Weekend 2020 kennengelernt habe. Zwei Wochen später waren wir schon im Videocall mit Heinrich. Der hat mich dann bestärkt, die Idee umzusetzen und mich mit Gutschermühle in Kontakt gebracht.

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Du hast bereits mehrere Startup Salzburg Programme durchgemacht. Was hat sich dadurch für dich verändert?

In den verschiedenen Programmen konnte ich nicht nur mein Startup, sondern vor allem auch meine Persönlichkeit weiterentwickeln. Ich hatte viele persönliche Aha-Momente, die mir gezeigt haben, welche Kompetenzen mir noch fehlen. Da habe ich erst gecheckt, was ich alles nicht weiß. Schlussendlich hat uns dann die FACTORY fit für den Markteintritt gemacht – das hat vom Timing her sehr gut gepasst, weil wir im Programm dann genau daran arbeiten konnten. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an meinen FACTORY-Mentor Sebastian Mösl von Salzburg Milch hinaus und an meine Startup Salzburg Coaches Svenja und Michl vom PLUS Career & Startup Center der Uni Salzburg.

(Titelbild: FLOCKE)