Du und dein Webshop. Das soll harmonieren, das soll passen – wie der Speck zum Ei, wie die Faust auf das Auge. Wir zeigen dir, wie du das schaffst und dich in der Welt der Online-Shops zurechtfindest.
How To
Nehmen wir mal an, heute ist Markttag und du musst dich entscheiden: Gehörst du zu den lauten, die den Besucher:innen mit Witzchen und flotten Sprüchen ihre Ware andrehen wollen? Zu den leisen, die sich den besten Platz gesichert haben, dort, wo man sowieso vorbeigehen muss? Zu denen, die ihren Stand in den Farben des Logos dekoriert haben? Oder gehst du erst gar nicht hin, weil du lieber in deinem eigenen Laden verkaufst? Wir legen das Prinzip um auf die digitale Welt und führen dich an deinen eigenen Online-Shop heran. Damit du deine Produkte authentisch anbieten und verkaufen kannst.
An die Hand nimmt uns Matthias Heimbeck, mit dem wir den goldrichtigen Experten an unserer Seite haben. Er ist der Gründer und CEO von Findologic, einem führenden Anbieter von innovativen Technologien – basierend auf KI (Künstlicher Intelligenz) – für die Optimierung von Webshops. Seine Leidenschaft sind Startups, die er als Business Angel unterstützt. Matthias war auch bei Startup Salzburg schon als Mentor für die Startup Salzburg FACTORY im Einsatz.
Ja, leider solltest du dir darüber im Klaren sein, bevor du einen Webshop einrichtest. Gar nicht so einfach? Dann erstelle am besten ein Worksheet, auf dem du alle wichtigen Faktoren notierst, die du im Vorhinein wissen solltest. Das können sein:
Und keine Panik, du musst natürlich nicht gleich zu Beginn den richtigen Zugang gefunden haben. Matthias hat uns erzählt, dass man gerade jetzt ausprobieren darf, um überhaupt einmal zu sehen, was gut funktioniert und wie sich die Produkte da draußen in der großen weiten Welt machen: „Viele wollen gleich einen aufwändigen Shop aufziehen, damit sie für die großen Umsätze bereit sind. Das ist viel zu früh, gerade wenn man erst damit beginnt, sein Produkt auf den Markt zu bringen. Was viele nicht wissen ist, dass sogar die ganz großen Player alle zwei bis drei Jahre einen Relaunch ihrer Online-Shops machen.“ Das heißt, du kannst dich in aller Ruhe herantasten, nach ein paar Monaten evaluieren und wenn nötig, alles neu polieren.
Eine der wichtigsten Entscheidungen am Anfang ist aber die, ob du deinen Online-Shop auf deiner eigenen Website einrichtest oder doch auf einen Online-Marktplatz stellst. Wir empfehlen dir hier an die Kosten, an die unterschiedlichen Rahmenbedingungen bzw. Vereinbarungen und – wie schon oben erwähnt – deine Strategie zu denken. Eine kleine Entscheidungshilfe kommt hier in Form von einer guten alten Pro-Contra-Liste:
Stell dir einen Flohmarkt vor – ungefähr so läuft es ab, nur eben digital. Händler:innen bieten ihre Waren an, die Plattformen erhalten für die Vermittlung bei jeder Kauftransaktion eine Provision. Die großen kennt so gut wie jeder (alleine das könnte schon ein Argument sein, sich dafür zu entscheiden – Stichwort Reichweite): Amazon, Zalando, ebay oder Etsy sind einige der Platzhirsche. Jeder dieser Shops grast an einem speziellen Gebiet – du würdest zum Beispiel keine IT-Hardware auf Zalando verkaufen (außer vielleicht, sie lässt sich in Shirts einnähen).
Pro
Contra
Du liebst Kontrolle und willst selbst an allen Schrauben drehen? Dann denkst du bestimmt an einen eigenen Webshop. Die Möglichkeiten sind hier schier endlos, es gibt unzählige Software-Unternehmen, die von simplen Shopsystemen bis zur Profi-Software ein reichhaltiges Sortiment anbieten. Das sind beispielsweise: Shopify, Shopware, WordPress, Jimdo, BigCommerce oder Spryker, um nur ein paar zu nennen. Dabei wird zwischen customized Shop-Plattformen (z.B. Spryker) und Closed-System Shop Plattformen (z.B. Shopify) unterschieden. Wie der Name schon vermuten lässt trennt beide Kategorien das Level der Features. Ersteres bietet ein hohes Maß an individuell programmierbaren Services an, wobei Closed-Systems ihre Limits haben, wenn es um die Individualisierung geht und eher ein Gesamtpaket anbieten.
Es bleibt ein Dickicht, das gar nicht so leicht zu durchkämmen ist. Vielleicht musst du dich aber gar nicht im Detail mit allen Angeboten beschäftigen. Denn: „Als Startup solltest du wirklich die einfachsten Systeme verwenden. Ich würde hier Shopify empfehlen oder wenn du eine Website mit WordPress hast, nutze das Shop-Plugin. Als Einsteiger:in würde ich am Anfang wirklich nichts Komplexeres anfassen. Sonst braucht es auf einmal eine Agentur, Entwicklungsleistungen und dann kostet dich etwas das eigentlich nur 50 Euro kostet, plötzlich 50.000 Euro.“
Pro
Contra
Zwei Fliegen mit einer… Ja, warum auch nicht? Solltest du dich nicht entscheiden können, gibt es womöglich wenige Gründe die gegen eine Mischung aus beiden Optionen sprechen: Dein eigener kleiner Shop auf deiner Website und ein Vertrieb auf einem großen Marktplatz.
Zum Schluss haben wir den Online-Shop Experten noch gefragt, was für ihn einen erstklassigen Webshop auszeichnet: „Ganz einfach, wenn du als User:in ein cooles Erlebnis hast. Das fängt schon an, wenn du hinkommst und der Shop hilft, dass du genau das findest was du willst. Aber auch der Service, den du erlebst ist sehr wichtig. Ob E-Mails nett geschrieben sind und zum Gesamtkonzept des Stores passen. Wenn es ein nachhaltiger Store ist, dass keine 20 Verpackungen in Plastik ankommen. Die Experience muss positiv sein, dann haut es dich um, dann ist der Shop gut.“
Wir wünschen gutes Gelingen und falls du dich partout nicht entscheiden kannst, haben wir auch dafür ein paar Anregungen…
(Copyright Titelbild: © Blake Wisz on Unsplash)
Veröffentlicht am 8. September 2021