Einer der Hauptgründe, warum Menschen zu coworkingsalzburg kommen, ist es inspirierende Menschen zu treffen, Ideen zu brainstormen, Feedback einzuholen und gelegentlich die Vision gemeinsam die Welt aus den Angeln zu heben. Lasst uns voller Motivation kooperieren und gemeinsam groß werden – großartig! #ageofcoworking.

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In den letzten Jahren als Coworkingspace-Gründerin, Macherin und damit oberster Kooperationsverfechterin, konnte ich mit vielen großartigen Menschen einige Ideen in die Tat umsetzen (Coworking Salzburgyellowdesks, fairMATCHING, fair&creativeCitylabor Salzburg, designthinking Workshops, …) und habe noch viel mehr Ideen nicht weiter verfolgt. Warum aus manchen Ideen was wird und was nicht? Es liegt am MACHEN.

 

Was ich beim Machen mit anderen Macher:innenn gelernt habe:

#1 Der Wert einer Idee liegt in ihrer Umsetzung (Thomas Alva Edison)

…das weiß jeder, der schon einmal eine Idee zum Markterfolg gebracht hat oder es versucht hat. Beim Umsetzen tut man sich leichter, wenn man nicht alles alleine machen muss – na klar. Sicher? Aus meiner Erfahrung im Coworkingspace kann eine gute Kooperation vor allem dann zustande kommen, wenn

  • Kooperationspartner durch eine Zusammenarbeit ihre individuellen Ziele oder ihre Vision besser (qualitativer, schneller, schlagkräftiger,…) erreichen können als alleine.
  • neben diesen individuellen Zielen ein gemeinsames Ziel definiert werden kann.
  • die Kooperationspartner unterschiedliche Kompetenzen abdecken und diese der Kooperation gleichermaßen von Nutzen sind.
  • eine klare Vereinbarung zu Leistungen, Rollenverteilung, Verantwortlichkeiten, Kommunikation und Ergebnis definiert werden kann.

…klingt anstrengend. Viel anstrengender wird es aber, wenn man das nicht vorher klärt.

 

#2 Kooperiere ich als Person oder als Unternehmen/Marke?

Als Person: hat es Auswirkungen auf meine anderen Tätigkeiten? Welchen Hut setze ich mir als Person in welcher Situation auf? Gibt es einen Hut, den ich mir lieber aufsetze und ich damit in einen Interessenskonflikt komme? Vor allem, wenn ich die Rolle der Netzwerkerin oder des Vertriebs einnehme? In einem persönlichen Gespräch kann man meist nur eine Idee richtig gut verkaufen. Welche Idee, welches Projekt hat in welchem Gespräch Vorrang? Geht jemand mit mir eine Kooperation ein um an meine Kontakte zu kommen? Ist das in Ordnung?

Als Marke: welche Auswirkung hat die Kooperation auf meine Marke? Kann es zur Verwechslung kommen, wenn die Kooperationspartner als eine Marke auftreten? Lehnt sich diese neue Marke an die Marke einer der Kooperationspartner an? Warum? Ist das gewollt, weil es positiv für die ursprüngliche Marke ist? Kann dies so weit führen, dass der Kooperationspartner in meine ursprüngliche Unternehmung eingreift? Geht jemand mit mir eine Kooperation ein um mein Markenimage zu nutzen? Ist das in Ordnung?

 

#3 Und warum?

Ich werde immer wieder zu Kooperationen eingeladen. Und habe dann die Qual der Wahl. Doch wie damit umgehen? Die Mentalität – YES ich bin immer und überall dabei – funktioniert irgendwann nicht mehr. Für die Entscheidung, welche Projekte ich angehen will und welche nicht, gibt es für mich vor allem zwei Kriterien. Mindestens eine der Kriterien muss mit JA erfüllt werden, im Idealfall beide:

Entweder: maximale GestaltungsFREIHEIT. Das heißt, ich behalte in einer Kooperation die maximale Gestaltungsfreiheit über meine Aktivitäten und Rollen.

Oder: maximale GegenLEISTUNG. Ich gestalte nicht, die Gegenleistungen rechnen sich aber für mich.

Idealfall: Ich werde für Aktivitäten, die ich selbst steuern und gestalten kann, gut bezahlt.

Wenn beide nicht zutreffen, ist es für mich, nach vielen Projekten die ich trotzdem gemacht habe und den damit verbundenen Erfahrungen, mittlerweile recht einfach „NEIN“ zu sagen. Denn: wozu soll ich eine Kooperation eingehen, die mich im Tun einschränkt und bei der ich nicht bezahlt werde?

#4 Und wenn es nicht klappt?

Eine Kooperation aufzulösen kann schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall zu einer Konkurrenzsituation führen. Vor allem, wenn man mit der Idee am Markt schon präsent geworden ist. Bei fortschreitenden Missverständnissen ist eine Trennung aber unumgänglich und vor allem dann nötig, wenn sich Kooperationspartner mehr Ressourcen wegnehmen, als sie sich geben. Darum – besser vorher überlegen was man will, mit wem, warum und wie trennen wir uns wieder.

  • Wer hat Anspruch auf das Ergebnis der gemeinsamen Kooperation im Falle der Trennung?
  • Wie viel ist eine Idee wert, die noch keine Gewinne erzielt hat?
  • Was, wenn diese Idee später tatsächlich Profit erwirtschaftet? Wer bekommt wie viel? Wie lange?
  • Wie kann man investierte Arbeitszeit gegenrechnen?
  • Was, wenn sich die ursprüngliche Idee im Produktentwicklungsprozess stark verändert?
  • Was, wenn einer der Partner das Interesse an der gemeinsamen Sache verliert und sich nicht mehr einbringt?
  • Welche Erfolgsfaktoren für die gemeinsame Arbeit gibt es und wer kann diese beisteuern?
  • Was, wenn aus der gemeinsamen Idee zu einem späteren Zeitpunkt ein Erfolg wird, weil der andere Kooperationspartner die Idee weiterverfolgt hat?
  • Das Küken kann ohne Ei nicht schlüpfen. Hat der ursprüngliche Kooperationspartner Anspruch auf die Lorbeeren?

 

#5 Fazit

Kooperationen können viel. Damit eine Kooperation aber auch erfolgreich ist und zu keiner Energieverschwendung für alle Beteiligten wird, gilt es gleich im Vorfeld die richtigen Fragen zu stellen und Verhältnisse zu klären. Eine gut aufgesetzte Kooperationsvereinbarung, bei der die oben angeführten Fragen offen vorab geklärt werden, kann die Grundlage für eine großartige Zusammenarbeit sein – go for it.

Before you cooperate ask yourself – will it help you to do more of what makes you happy?

Veröffentlicht am 21. Februar 2018

CoworkingSalzburg Gründerin, Do What You Love Seminarleiterin, New Work Expertin, globale Netzwerkerin, Buchautorin, TedX Vortragende & Startup Salzburg Weekend Organisatorin.

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