Eine Marktrecherche* brauchst du für deinen Businessplan. Wir haben Unternehmensberaterin Martina Dickstein von 13PUNKT4 gefragt, wie man dabei am besten vorgeht.
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Spoiler Alert: Eine gute Marktanalyse ist eine zeitaufwendige Angelegenheit, die sich aber auszahlen wird! Denn mit ihr kannst du dein Startup und dein Produkt beziehungsweise deine Dienstleistung besser einschätzen. Die Marktrecherche ist Teil deines Businessplans auf deren Basis du deine Unternehmensziele ebenso wie die Mission und Vision deines Unternehmens festlegen kannst. Sie beinhaltet folgende Informationen:
Aber wo bekommst du all diese Daten und mitunter auch komplexen Inhalte her? Ganz einfach: Jetzt heißt es Statistiken wälzen, Onlineportale durchsuchen und auch das eine oder andere Fachbuch zur Hand nehmen. Wer bereits Branchenerfahrung hat, sollte selbstverständlich auch dieses Wissen heranziehen.
„Mit der Recherche in diesen on- und offline Medien und Quellen stellst du deine Marktanalyse auf stabile Beine. Aber Achtung! Der Markt ist dynamisch und verändert sich ständig aufgrund von gesellschaftlichen, politischen oder ökonomischen Kräften, die auf ihn einwirken. Es ist daher notwendig, ein permanentes Auge auf die Marktentwicklungen zu haben, damit man nicht von ihnen überrascht wird. Schließlich beeinflussen diese Trends das Marktpotenzial“, sagt Martina Dickstein.
Hier geht es darum, den Markt einzuschätzen und dadurch deine Risiken zu minimieren. Die Marktgröße – oft auch „Marktvolumen“ genannt – zeigt den Umsatz, den du in einer gewissen Zeitspanne auf deinem Zielmarkt erwirtschaften kannst. Das Marktpotenzial wiederum ist die maximale Absatzmenge eines Produktes, das du erreichen kannst.
So berechnest du diese Größen:
Markteintrittsbarrieren sind Vorteile oder exklusive Deals deiner Konkurrenz, die dich und andere Neulinge am Markteintritt hindern beziehungsweise diesen unverhältnismäßig teuer für dich machen. Das können zum Beispiel auch Marken- und Patentrechte sein. Einen Überblick darüber, welche Marktschranken dich aufhalten könnten, findest du im zugehörigen Wikipedia-Artikel.
In die Marktanalyse gehört auch die Buyer-Persona hinein. Darunter versteht man den Steckbrief deiner Wunschkund:innen. „Je besser du deine Buyer-Persona mit ihren Gewohnheiten, Eigenschaften, Bedürfnissen, Wünschen und Problemen darstellen kannst, desto zielgerichteter kannst du deine Marketingkampagnen einsetzen“, rät die Expertin. Auf Make my Persona kannst du diese ganz einfach erstellen. Zum Beispiel erstellst du „Adriana“: sie ist um die 30 Jahre alt, hat einen Masterabschluss, arbeitet in der Pharmabranche, wohnt in der Stadt und hat keine Kinder.
Nun stellst du dir Adriana ganz genau vor. Wie sieht ihr Alltag aus? Welche Themen sind ihr wichtig? Wie könnte dein Produkt oder deine Dienstleistung Adriana das Leben erleichtern? Wo und wie kommt sie mit deinen Services in Kontakt? Was ist der ideale Verkaufskanal, um Adriana zu erreichen? Buyer-Personas wie Adriana helfen dir dabei, deine Kund:innen besser zu visualisieren und das wiederum hilft dir dabei, deine Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern. Denn sie brechen das oft abstrakte Konstrukt „Zielgruppe“ auf einzelne Menschen herunter. Je nachdem, was dein Startup anbietet, wirst du natürlich mehrere Buyer-Personas kreieren. Denn was deine Personas als Zielgruppe gemeinsam haben, ist ein Problem, das du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung für sie löst beziehungsweise ein Bedürfnis, das du für sie stillst. Und um das zu erreichen, musst du sie typgerecht ansprechen mit deinen Marketingkampagnen.
Im Blogbeitrag Zielgruppe finden erklären wir dir, welche Methoden und soziografischen Modelle es außerdem noch gibt, um deine Zielgruppe festzulegen.
Bitte vergiss nicht, dass du bei deiner Recherche auch die Quellen angeben solltest. Du kannst Fuß- oder Endnoten verwenden oder im Text zitieren. Egal wie du es machst – entscheide dich für eine Variante und bleibe dabei! Wichtig bei Daten von öffentlichen Websites ist der Verweis, wann du den Link aufgerufen hast, also zum Beispiel so:
Kurz, Andrea: Das 1×1 des Businessplannings, www.startup-salzburg.at/das-1×1-des-businessplannings (abgerufen am 4.10.2021).
Bei Bildern oder Screenshots platzierst du am besten die Quellenangabe direkt darunter. Und wenn du Grafiken selbst erstellt hast, dann kannst du „eigene Darstellung“ als Quellenangabe anführen.
Du siehst, eine ordentliche Marktanalyse verlangt einiges an Zeit und Recherche-Skills. „Mit der Marktanalyse zeigst du, dass du nicht nur Feuer und Flamme für dein Produkt bist, sondern dass du auch deine unternehmerischen Hausaufgaben machst. Du kennst deine Branche und deine Zahlen, denn du hast potenzielle Risiken und Bedrohungen auf dem Schirm, weißt, wie deine Käufer:innen ticken und wie die Mitbewerber:innen aufgestellt sind. Kurz gesagt, du bist Expert:in für dein Startup und kannst in Gesprächen mit Netzwerkpartner:innen oder Investor:innen mit solidem Faktenwissen überzeugen“, fasst es Martina Dickstein zusammen.
*Marktrecherche und Marktanalyse sind übrigens dasselbe.
(Titelbild: Windows on Unsplash)
Veröffentlicht am 4. Oktober 2021