Im Herbst startete die siebte Runde der Startup Salzburg FACTORY. Im Inkubationsprogramm werden innovative Gründerinnen und Gründer fit für den Markteintritt gemacht. Im neuen Auswahlprozess konnten sich neun von 17 Startups durchsetzen.

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Die Startup Salzburg Service-Points Innovation Salzburg, Wirtschaftskammer Salzburg (WKS), FHStartup Center und PLUS Career & Startup Center luden erstmals alle qualifizierten Bewerbungen für die FACTORY zu einem gemeinsamen Eintages-Workshop ein, dem Selection Camp, an dem auch die Startup Coaches und Expert:innen teilnahmen.

Bei diesem konnten sich zehn Startups einen Platz für den Pitch vor der Jury am darauffolgenden Tag sichern. Die Auswahl erfolgte durch die Mentor:innen – allesamt etablierte Unternehmer:innen. „So konnten alle Teilnehmer:innen Feedback und wertvolle Hinweise zu ihren Geschäftsmodellen bekommen, auch wenn sie es dieses Mal nicht in die FACTORY geschafft haben“, sagt Lorenz Maschke, Leiter des Startup Salzburg Service-Points bei der WKS über den neuen Auswahlprozess. Auch konnten die Startups so mehr von sich zeigen als in den vorigen Jahren, wo es bei der Auswahl für die FACTORY nur den Pitch vor der Jury gab.

Die Juror:innen machten die Endauswahl. Im Bild mit dem Startup Salzburg Team. Von links stehend: Hermann Schützinger, Katja Ruhnke, Bernadette Frech, Werner Wutscher und Peter Kühne. Von links sitzend: Karin Raab-Örtel, Natasa Deutinger und Lorenz Maschke.

Startup Mentoring fruchtet

„Bereits seit einem Jahr haben wir Unternehmer:innen für das Startup Mentoring ausgebildet. Wir freuen uns sehr, dass dieses Modell von den Mitgliedern der WKS so gut angenommen wurde. Elf Mentor:innen haben beim Selection Camp intensiv mit den Startups gearbeitet, Feedback aus der Praxis gegeben und die Teilnehmer:innen für den Jurypitch ausgewählt, der am zweiten Tag am Programm stand“, so Maschke.

Die Mentor:innen und das Startup Salzburg Team. Von links: Natasa Deutinger, Andreas Rissaweg, Karin Raab-Örtel, Hermann Schützinger, Andreas Fötschl, Matthias Probst, Bernhard Wimmer, Werner Wutscher, Marianne Köhler, Daniel Wallerstorfer, Christian Wagner, Philipp Mayerhofer, Lukas Rupsch, Reinhard Lengauer, Lorenz Maschke und Roland Steiner.

Daniel Wallerstorfer, Gründer und Geschäftsführer von Novogenia, war als Mentor mit dabei: „Ich engagiere mich als Mentor, weil ich vor 13 Jahren selbst ein Startup gegründet und die ganze Startup-Welt bis zum Börsengang mitgemacht habe. Dabei habe ich viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und eine große Affinität zur Startup-Szene entwickelt. Mittlerweile investiere ich auch in Firmen, hauptsächlich im Biotech-Bereich. Es gibt viele tolle Teams hier und interessante Ideen, manche davon sind sehr vielversprechend.“

Auch Mentor Lukas Rupsch von Rupsch Investments zeigt sich begeistert. Er engagiert sich als Mentor, weil er schon selbst Firmen gegründet hat: „Vor 20 Jahren wäre ich dankbar gewesen, wenn es so ein Inkubationsprogramm gegeben hätte. Deswegen gebe ich meine Erfahrungen gerne weiter. Als potenzieller Investor bietet mir die FACTORY außerdem die Gelegenheit, engagierte Leute kennenzulernen. Die Ideen der Startups sind sehr divers, da ist sicher eine dabei, die am Markt überzeugen wird. “

Und das sind die neun neuen FACTORY-Startups:

 

ANYWHERE.SOLAR GmbH

Thomas Bernegger (li.) und Martin Lublasser

Das Startup will den „Endgegner Klimawandel“ mit der Kraft der Sonne bekämpfen. Genau gesagt haben die Gründer vor, bereits bewirtschaftete Flächen, wie zum Beispiel Äcker oder Parkplätze, mit Hightech Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Mit dieser Doppelnutzung werden Flächen optimal genutzt und nachhaltig erzeugter Strom generiert, der zur Bekämpfung der Klimakrise beiträgt.

  • Gründer: Martin Lublasser und Stephan Perrer
  • Unternehmensstandort: Oberalm
  • Branche: Energy & Sustainability
  • www.anywhere.solar

 

AUGMENTERRA GmbH

Markus Dörfler (li.) und Markus Keuschnig

Das Spin-off der Georesearch Forschungsgesellschaft zeigt mit „ground motion data“ Bewegungen des Bodens auf. Dabei können mithilfe von Satellitendaten und künstlicher Intelligenz Veränderungen im Millimeterbereich festgestellt werden. Das trägt zur Standortsicherheit bei und kann zur vorausschauenden Planung und Wartung verwendet werden. Mögliche Kund:innen sind zum Beispiel Infrastrukturbetreiber wie Bahnbetreiber oder Skigebiete.

  • Gründer: Markus Dörfler, Markus Keuschnig und Ingo Hartmeyer
  • Unternehmensstandort: Salzburg
  • Branche: Real Estate & Construction
  • www.augmenterra.com

 

Dauntles GmbH

Daniel Sigl (li.) und Elias Danninger

Die Gründer haben den „shoptimizer“ entwickelt, mit dem die Kraft der Offline-Crowd, also der Kundinnen und Kunden, die im Geschäft vor Ort einkaufen, für Online-Bewertungen genutzt wird. Auf diese Weise werden die Bestandskunden online zu Fans und befeuern die Kanäle der Geschäftstreibenden, oft kleinen Unternehmen. Der „shoptimizer“ ist ein flacher Holzblock, der im Kassen- oder Wartebereich platziert wird und mit NFC-Technologie ausgestattet ist. Die Kund:innen halten einfach das Smartphone an den Block und können sofort ihre Bewertung abgeben. Die Shopbetreiber bekommen dadurch echte Bewertungen in Sekundenschnelle und auslesbare Kundendaten.

  • Gründer: Elias Danninger und Daniel Sigl
  • Unternehmensstandort: Seeham
  • Branche: Retail
  • shoptimizer.at

 

HEiDii App (EPU)

Simone Jutte

Zimmerbuchungen auf booking.com, AirBnB und anderen Plattformen zu verwalten, kann für Privatvermieter:innen mit bis zu maximal 20 Betten eine ziemliche Krux sein. Denn bearbeitet man die hereinkommenden Onlinebuchungen nicht sofort, kommt es schnell zu Doppelbuchungen. Hier setzt die HEiDii-App an. HEiDii ist ein einfach zu bedienender Channel-Manager mit Sprachsteuerung, mit dem alle Onlinebuchungen über eine App verwaltet werden können.

  • Gründerin: Simone Jutte
  • Unternehmensstandort: Flachau
  • Branche: Hospitality & Travel
  • www.heidii.app

 

In Digital Form GmbH

Max Neukirchner (li.) und Alexander Wengler

Das Team rund um den Tänzer und Choreografen Alexander Wengler will nichts weniger, als eine Enzyklopädie der Bewegungen erschaffen. „WikiMoves“ ist eine Augmented Reality und 3D App, mit der man Bewegungen lernen kann, zum Beispiel einzelne Tanzschritte. Diese werden im eigenen Motion Capture Studio aufgenommen. Daraus wird dann ein digitaler Avatar erstellt. Gestartet wird mit dem Nischenmarkt Breakdance, in weiterer Folge sollen weitere Tänze und Kampfsport folgen.

 

mindsetters OG

Stefan Winkler (li.) und David Brucker

„Den Datenschutz vereinfachen“, lautet das Ziel der mindsetters-Gründer. Das wollen sie mit der Cloud-Plattform „MetaSoul“ erreichen, die Unternehmen dabei helfen soll, Daten DSGVO-konform zu erheben, speichern und verarbeiten. Das Asset für Kund:innen ist die Auslagerung des Datenschutzes.

  • Gründer: Stefan Winkler, David Brucker und Mathias Schüpany
  • Unternehmensstandort: Werfen
  • Branche: EnterpriseTech
  • mindsetters.com

 

NUKKUAA GmbH

Manuel Schabus

25 Millionen Menschen leiden im deutschsprachigen Raum an Schlafproblemen. Dieser Zielgruppe will NUKKUAA helfen. Die App ist das virtuelle Schlaflabor für Zuhause und bietet evidenzbasierte Schlaftherapie. Dahinter steckt ein Team aus Schlafforscher:innen und Psycholog:innen rund um Gründer Manuel Schabus, Leiter der Schlaflabore der Universität Salzburg.

  • Gründer: Manuel Schabus, Thomas Winkler und Michael Steiner
  • Unternehmensstandort: Wals
  • Branche: Health & MedTech
  • www.nukkuaa.com

 

Platz am See (EPU)

Julian Horngacher

Auf der Plattform Platz am See kann man private, nicht öffentlich zugängliche Seegrundstücke tageweise mieten und vermieten. Dadurch können die Mieter:innen einen Tag am See abseits der überfüllten Strandbäder genießen. Und Grundstückbesitzer:innen haben die Möglichkeit, etwas dazuzuverdienen.

  • Gründer: Julian Horngacher
  • Unternehmensstandort: Salzburg
  • Branche: Hospitality & Travel
  • www.platzamsee.at

 

Stilami GmbH

Jonas Lamprecht (li.) und Florian Mittermayr mit Hund Nemo

CO2-neutral gezüchtete Diamanten, wiederverwendetes Gold und eine Gewinnabgabe an soziale Projekte: Die Gründer von Stilami wollen die Luxusschmuckbranche nachhaltig verändern. Dabei soll jedes Schmuckstück eine Geschichte erzählen, zum Beispiel von einem Mädchen in Afrika, an dessen Community gespendet wird. Die konzeptionellen Schmuckstücke sind mit RFID-Chip ausgestattet, der zu einem Kurzfilm führt, der die Geschichte des Schmuckstücks erzählt.

  • Gründer: Jonas Lamprecht und Florian Mittermayr
  • Unternehmensstandort: Wals-Siezenheim
  • Branche: Impact Business
  • www.stilami.com

 

Wie geht’s jetzt weiter für die neun FACTORY-Startups?

Die Gründerinnen und Gründer starten direkt los! Am Freitag, 21. Oktober 2022, fand der Kick-off Workshop statt. Die Startups feilen in den nächsten Monaten an ihren Geschäftsmodellen und am Markteintritt. Dafür werden sie intensiv und bedarfsorientiert gecoacht, zum Beispiel im Scale up Camp oder im Pitch Training. Im März präsentieren sie sich beim Demo Day bei salz21 und vor dem finalen Pitch im Juni sind sie dann bereit, Investor:innen mit an Bord zu holen. Unterstützt werden sie von den Startup Salzburg Coaches und von Mentor:innen aus der etablierten Wirtschaft. Wir wünschen allen Startups viel Erfolg in der FACTORY!

Alle Startups kannst du dir auch in unserer Playlist auf Youtube ansehen. Dort erzählen die Gründer:innen, was sie sich von der Teilnahme an der FACTORY erwarten:

(Titelbild und alle Fotos: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer | alle Videos: Wirtschaftskammer Salzburg/Robert Etter)

 

Jetzt weiterlesen: Das sind die Startups vom letzten Jahr!

Veröffentlicht am 25. Oktober 2022

Für Startup Salzburg und Innovation Salzburg ist sie auf der Jagd nach herausragenden Ideen und den Geschichten der Menschen dahinter. Als studierte Archäologin ist sie der Überzeugung, dass man Fortschritt und Innovation nicht aufhalten kann – als Kommunikationsprofi weiß sie, dass man darüber berichten muss.

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