Dick im Geschäft: Photovoltaikanlagen (PV) sind ein großer Zukunftsmarkt im Bereich der erneuerbaren Energie. Bei der stark wachsenden, jungen Photovoltaik Industrie läuft aber nicht immer alles rund. Und genau deshalb, gründeten jetzt drei Freunde das Salzburger Startup solbytech.
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Photovoltaik ist eine wichtige erneuerbare Energieform. Die Sparte ist im Vergleich zu anderen Energieerzeugungsweisen noch relativ jung: Erst seit Ende der 1980er Jahre, wurde Photovoltaik eingehender erforscht. Seit den 2000er Jahren wächst die Leistung stetig. Auch im Sinne eines stärkeren Bewusstseins für den Klima- und Umweltschutz. Das Potential der Photovoltaik ist dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Wenn man sich überlegt, dass 64 Prozent der Wiener Dächer für Solaranlagen geeignet sind (das ergab eine Studie des Solarpotenzialkatasters), bekommt man einen guten Einblick, was mit PV noch alles möglich wäre.
Man kann nicht nicht kommunizieren, sagte einst Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Gut, schön, aber was hat das mit Photovoltaik zu tun? Ganz einfach – alles ist Kommunikation. Auch der Betrieb von Photovoltaikanlagen funktioniert basierend auf Daten- und Kommunikationsaustausch. Anhand dieser wird die Anlage durch ein Monitoringsystem überwacht. Fällt dieses Kommunikationssystem aus, wissen Verantwortliche nicht ob noch Strom produziert wird oder ob und welche Störung vorliegt. Bis jetzt mussten Techniker*innen im Fall eines Kommunikationsausfalls direkt zu den Anlagen fahren. Ein hoher Arbeits- und Kostenaufwand.
Die drei Freunde Gerald Eder, Florian Dodegge und Manuel Dorfer erkannten dieses Problem und entwickeln mit ihrem Startup solbytech eine Lösung. Die Daten, die von der Anlage zum Monitoringsystem übertragen werden, laufen über mobile Kommunikationsmittel, meistens in Form eines Industrierouters. Der Betrieb dieser Router ist aufgrund diverser Einflüsse instabil und führt zu regelmäßigen Ausfällen. solbytech entwickelt eine Hard- und Softwarelösung, die die Kommunikation stabilisiert und im Störungsfall aufrechterhält. Somit wissen Betreiber*innen immer, was in den Anlagen passiert.
Sie kennen sich noch von früher: Gerald und Manuel wuchsen in Zederhaus auf. Florian lernten sie beim Studium in Kufstein kennen. Der gemeinsame Tatendrang verbindet sie bis heute. „Wir wollten schon lange etwas gemeinsam machen. Als wir dieses spezielle Problem in Photovoltaikanlagen entdeckten, wussten wir als IT-ler hier etwas machen können“, erzählt Gerald Eder. Die Erfahrung, das Wissen um Abläufe in der Energiebranche und Gespräche mit Expert*innen zeigten, dass sie mit ihrer Lösung goldrichtig liegen. Auch der Zeitpunkt ist ideal gewählt, genau jetzt kommen erste Fehler in Photovoltaikanlagen auf, die noch nicht mit digitalen Technologien gelöst werden.
Founder Bliss: was spannende Gründerpersönlichkeiten ausmacht
Gegründet haben die drei ihr Unternehmen bereits im Februar 2019, mit einer ziemlich klaren Aufteilung:
Manuel ist in erster Linie technischer Ansprechpartner und treibt die Entwicklung voran.
Florian ist die technische und administrative Schnittstelle, sowie zuständig für Organisatorisches.
Gerald kümmert sich vorrangig um den Vertrieb. „Natürlich helfen wir uns aber alle gegenseitig. In Zukunft werden wir auch die Bereiche Marketing und Vertrieb breiter aufstellen müssen – wenn möglich auch durch externe Experten“, so Gerald.
Gerald Eder: „Die Factoryzeit wollen wir voll nutzen und so viel mitnehmen, wie wir können. Beziehungen und Unterstützungen sind viel Wert und wir möchten unser Unternehmen so aufstellen, dass es gut anläuft.“
Florian Dodegge: „Wir sind jetzt im Startup Bootcamp und in einem idealen Umfeld, um uns mit Experten für Gründungen austauschen zu können. Für uns ist es wichtig, den Markteintritt zu schaffen. Überhaupt die richtige Vertriebsstrategie zu finden und auch international vorzufühlen. Die meisten Photovoltaikanlagen sind nämlich im Ausland, vor allem in Asien und in den USA. Das wäre für uns ein großer Markt wozu wir noch Hilfe im internationalen Vertriebsaufbau benötigen.“
Manuel Dorfer: „Ich glaube nicht, dass unsere Lösung irgendjemandem Arbeit wegnimmt. Im Gegenteil – Mitarbeiter können sich um Wichtigeres kümmern. Und die Wachstumszahlen sprechen dafür – Arbeit ist im PV-Bereich genug vorhanden. Wir sehen hier die Automatisierung ganz klar als Mehrwert für die Mitarbeiter.“
Gerald Eder: „Wir glauben, durch unsere Lösung ein Enabler auf dem Markt zu sein. Das Ziel ist es, Lösungen für Probleme noch schneller umzusetzen, damit sich Unternehmen viel Zeit sparen können. Die Mitarbeiter sollen sich schließlich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren und nicht den ganzen Tag Störungen beheben.
(Titelbild: © Unsplash | © Solbytech | Video: © Robert Etter/WKS)
Veröffentlicht am 2. September 2019