Bist du neugierig darauf, wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse in bahnbrechende Unternehmensgründungen verwandelt werden? Beim Science to Business Symposium am 13. Dezember 2023 wurde genau das beleuchtet – und noch viel mehr.
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Beim Symposium an der FH Salzburg ging es nicht nur um Einblicke, sondern auch um einen Blick in eine aufregende Zukunft des Innovationswandels. Spin-Offs sind nicht nur Unternehmensgründungen; sie sind der Schlüssel, um Forschungsergebnisse in praktische, gesellschaftlich relevante Lösungen zu überführen. Dieses Event bot einen Ausblick darauf, wie Forschung die Grundlage für zukunftsweisende Spin-Offs bildet.
Viktoria Tollinger von I.E.C.T. Hermann Hauser präsentierte im ersten Vortrag wesentliche Aspekte des Unternehmer:innentums. Sie betonte die Bedeutung der Fragen „Warum, wie und was“, indem sie die klare Vision des „Warum“ als treibende Kraft für den Weg des Entrepreneurships hervorhob. Die Lean Startup-Methode unterstrich die Bedeutung eines Minimal Viable Products (MVP) zu Beginn.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der finanziellen Planung von Anfang an sowie der herausragenden Rolle des Teams für den Erfolg. Was sie erfahren hat, ist, dass ein gutes Team mit einer weniger guten Idee immer besser als ein schlechtes Team mit einer guten Idee abschneidet.
Zusätzlich wurde die Unterstützung für Spin-offs in Cambridge in drei Stufen erläutert. Viktoria verdeutlichte, dass ein starkes Fundament und ein gutes Netzwerk entscheidend sind, um ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.
Laura Maggini und Martin Wagner sind Spin-Off Gründer:innen aus dem I.E.C.T Netzwerk. Sie boten faszinierende Einblicke in ihre Spin-off-Erfahrungen. Magginis Team wollte nicht länger immer und immer neue Fördermittel für ihre Forschung auftreiben, sondern mit ihrer Forschung real etwas bewirken. Bisher lag die Technologie „einfach herum“, jetzt sollte sie am Markt zugänglich gemacht werden. Das führte zur Gründung von ChromeO, einem Spin-off für Smart Labels.
Martin Wagner betonte, dass Forscher:innen nie vollständig auf den Start eines Spin-Offs vorbereitet sind. Seine Metapher der Rennstrecke verdeutlichte, dass Resilienz und Flexibilität für den Erfolg entscheidend sind. Von der Krise bis zum Wachstum zeigten sie, dass Unternehmer:innentum ein ständiger Lernprozess ist. Mario Andrettis Worte hallten wider: „Wenn alles unter Kontrolle scheint, fährst du nicht schnell genug.“
Saara Inkinen, Gründerin von Nordic Catalyst, gewährte uns Einblicke in Finnlands Herangehensweise. Der Vortrag zu erfolgreicher Forschungsvalorisierung in Finnland präsentierte das starke Netzwerk zwischen Forschung und Kommerzialisierung, das dort entstanden ist. Dieses Umfeld hat nicht nur Produkte wie die Maternity Box hervorgebracht, sondern auch eine exzellente Bildung sowie umfangreiche staatliche Unterstützung für Forschung und insbesondere für Spin-offs.
Obwohl Finnland und Österreich durchaus ähnliche Forschungsbereiche haben, liegt der Fokus dennoch auf unterschiedlichen Schwerpunkten. In Finnland wird beispielsweise mehr in den Bereichen Gesundheitswissenschaften und Verhaltenswissenschaften publiziert. Der Vortrag betonte die Bedeutung von Deeptech-Startups, die auf technologischen oder wissenschaftlichen Innovationen basieren, oft zur Lösung sozialer Probleme. Ein effizienter Wissenstransfer und Technologietransfer standen im Mittelpunkt. Finnland startete dafür ein besonderes Projekt. Spin-offs können sich für eine Förderung von 300.000 bis 700.000 Euro für 1-2 Jahre bewerben. Das soll weitere Forschung und Entwicklung am Produkt ermöglichen, mit voller Konzentration auf die Kommerzialisierung. Saara verriet auch, welche Meilensteine in den ersten zwei Jahren eine große Rolle spielen. Es sind Aufgaben wie Business-Modell-Analysen, der Schutz von IP und Networking.
Der interaktive Workshop bot Forscher:innen die Möglichkeit, neue Verbindungen und Potenziale für ihre Forschung zu erkunden. Teilnehmer:innen hatten die Gelegenheit, individuell an ihren eigenen Forschungsthemen zu arbeiten, egal ob sie bereits eine konkrete Verwertungsidee hatten oder nicht. Die präsentierten Methoden sollten den ersten Schritt in Richtung einer solchen Idee ermöglichen. Der Workshop war für Forscher:innen sämtlicher Fachrichtungen geeignet und behandelte Aspekte, die sowohl die Kommerzialisierung als auch breitere gesellschaftliche Auswirkungen ihrer Arbeit betrafen. Es war eine Gelegenheit, die Türen für neue Perspektiven in der Forschung zu öffnen und Wege für eine größere Wirkung ihrer Erkenntnisse zu erkunden.
Bernhard Ganahl, Patentanwalt & Partner bei HGF Europe LLP, vermittelte grundlegende Kenntnisse zum Schutz geistigen Eigentums. Er präsentierte verschiedene Strategien zum Schutz von Ideen in Europa. Anhand mitgebrachter Patente verdeutlichte er, dass Neuheit für die Patentierung notwendig ist, jedoch nicht zwingend eine revolutionäre Erfindung vorliegen muss.
Andreas Spechtler, Gründer von Silicon Castles, fokussierte sich auf IP-basierte Geschäftsmodelle. Seine langjährige Erfahrung in großen Technologieunternehmen prägt sein Verständnis für erfolgreiche Verhandlungsstrategien und Schutzmaßnahmen für aufstrebende Startups. Eine zentrale Botschaft von Spechtler lautet: „Think Big!“ Insbesondere IT-Startups können sich das Ziel setzen, die Welt zu erobern.
Die Diskussion um die FTI-Strategie 2030 und ihre klaren Ziele – vom internationalen Spitzenfeld bis zur Förderung von Wissen und Talenten – zeigt das klare Engagement Österreichs für die Förderung von Spin-Offs und Innovation. Die angestrebte Steigerung um 100% in akademischen Spin-Offs, die Stärkung des Wissenstransfers und die transparente Entwicklung von Ausgründungsrahmen verdeutlichen die gezielten Schritte hin zu einer florierenden Spin-Off-Kultur.
Andreas Rissaweg, Senior Startup Manager im FHStartup Center schloss das Symposium mit zwei Fragen ab:
Die Fragen laden dazu ein, tiefer über diese Aspekte nachzudenken und gemeinsam an Lösungen für eine effektive Spin-Off-Förderung innerhalb der FH zu arbeiten.
(Titelfoto und alle Fotos: FHStartup Center)
Veröffentlicht am 2. Januar 2024