Die Mittagspause ist zu kurz für einen ausgedehnten Restaurantbesuch? Du hast einen wichtigen Termin gleich nach der Mittagszeit und willst dir lieber die lange Warterei auf die Rechnung sparen? Das geht jetzt anders. Mit der App der Startup Salzburg Factory Teilnehmer Snapserve bekommst du dein Mittagessen auf die Sekunde serviert und bist im Nu wieder zurück in deinem Bürosessel.

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Kennst du das? Dein Magen knurrt, der Kühlschrank ist leer und der Supermarkt viel zu weit weg. Schneller sollte es doch gehen, wenn du einfach dein Essen bestellst. Sollte man meinen. Denn nicht selten grummelt nach einer Weile nicht nur dein Magen lauter, sondern verdüstert sich auch deine Stimmung, wenn nach einer Stunde noch immer kein Take-away Duft in der Luft hängt.

Am Sofa drückst du dann, wenn endlich dein Burger eintrifft auch mal ein Auge zu. Im Arbeitsalltag sieht das aber anders aus.

Im Office ist die Zeit begrenzter. Zu kurz, um seine Mittagspause mit Bestellen, Warten und Zahlen zu verbringen. „Wir haben eine kleine Umfrage gemacht und der oder die durchschnittliche Büromitarbeiterin hat genau eine halbe Stunde Zeit, sich sein Mittagessen zu organisieren, zu essen und zu bezahlen“, so Florian Saria, Gründer von Snapserve. „Wir haben aber auch herausgefunden, dass die Leute schon daran interessiert sind, in den Lokalen zu essen, wenn alles schneller gehen würde und sie nicht die zusätzliche Zeit später zusätzlich zuarbeiten müssten.“

Auch sein langjähriger Kumpel und Mitgründer Florian Ebner sah hier einen Bedarf in der Gastroszene und obendrein einen Mehrwert für Gastronom*innen. „Restaurants wollen volle Tische. Und wenn der Prozess des Bestellens, Essens und Zahlens optimiert wird, dann bringt das mehr Kunden“, so Ebner. Er hatte dafür 2017 die Idee – Eine Revolution sollte her, dachten sich die Freunde dann und gründeten im Sommer 2019 ihr Unternehmen mit der fertig programmierten App.

 

 

Aller Anfang ist Klinkenputz

Als freischaffender Software-Entwickler war es für Florian Saria keine allzu große Umstellung ins Startup-Leben einzutauchen. Er lebt bereits seit einigen Jahren von der Projektarbeit und sah die Entwicklung der App von Snapserve anfangs als zusätzliches Projekt. Innerhalb von einem Jahr hatte er Snapserve programmiert. Florian Ebner arbeitet zurzeit neben Snapserve als Teilzeit-Groupier im Casino Salzburg und kümmert sich in seinem Startup vorrangig um den Vertrieb und Organisatorisches.

Gerade jetzt wollen die beiden ihr „Baby“ heranreifen sehen und sind bereit dafür vollen Einsatz zu zeigen. „Es geht nunmehr ganz stark darum, unser Netzwerk an Restaurants zu erweitern. Das geht am Anfang vorrangig über die Kaltakquise. Wir sind ein neues Unternehmen, wir müssen in der Salzburger Gastronomie noch überzeugen“, so Ebner. Dabei soll auch die Teilnahme an der Startup Salzburg Factory helfen, wodurch sich die Entrepreneure mehr Bühne und Bekanntheit für ihr Service erhoffen.

 

 

Das Henne-Ei-Problem

Snapserve, das „umgekehrte Lieferservice“, wie die Gründer ihre App beschreiben, ist seit Mai voll funktionsfähig. Bestellt wird über die App, was man gerne essen möchte und wann. Dann wird sofort bezahlt, entweder mit Bankomat- oder Kreditkarte und im Restaurant abgeholt oder vor Ort gegessen. Ohne Mindestbestellwert (Anm.: ein Mindestwert würde viele davon abhalten zu bestellen), ohne Zulieferung (selbst sind die Hungrigen), ohne Bargeld („dauert zu lange“). Mit diesen Optimierungen sparen sich Kund*innen viel Zeit.

Momentan können sich Besteller*innen aussuchen ob sie bei „Die Weisse“, „Maneki Neko“ oder „Casa Antonio“ ihren Hunger stillen wollen. Die begrenzte Auswahl beruht auf dem Henne-Ei-Problem. „Keiner will der oder die Erste sein, viele Gastronomen sind noch zurückhaltend, weil es uns noch nicht so lange auf dem Markt gibt. Den Skeptikern wollen wir mit einem kleinen gut funktionierenden Grundstock den Wind aus den Segeln nehmen, dann natürlich kontinuierlich unser Restaurantangebot erweitern“, sagt Saria.

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Drei Fragen an Florian Saria und Florian Ebner, Snapserve

 

 

Ihr seid nicht aus dem Gastrogewerbe – wie seid ihr in die für euch fremde Branche eingetaucht?

Florian Saria: „Wir haben uns einfach so viel wie möglich mit Gastronomen unterhalten, teilweise durch Freunde oder Bekannte. Wir sind Stück für Stück in die Gastroszene hineingewachsen. Das Zusammensetzen mit ihnen hat uns extrem geholfen. Für einen Wirt ist es zum Beispiel ziemlich geschäftsschädigend, wenn Gäste zu Mittag im Restaurant sitzen und in eineinhalb Stunden einen Kaffee trinken. Das macht das Mittagsgeschäft kaputt“

Florian Ebner: „Wenn wir also mit Snapserve Gäste für eine halbe Stunde in die Lokale bringen, sie sofort ihre Gerichte essen können und dann nach einer halben Stunde wieder draußen sind, können diese Tische schnell weiterverkauft werden. Vor allem haben sich lange Bezahlvorgänge mit Snapserve erledigt, weil man ja im Vorhinein online bezahlt.“

 

Was sind die nächsten geplanten Schritte?

Florian Ebner: „Vertrieb, Vertrieb, Vertrieb. Wir müssen ein Netzwerk aufbauen, damit wir gut vernetzt sind. Wir wollen in Zukunft nicht von außen reinkommen, sondern beispielsweise Partnerschaften mit Getränkeherstellern, die Kontakte zu Gastronomen legen.“

Florian Saria: „Weiterempfehlung ist uns wichtig, dass wir Vertrauen aufbauen können. In Salzburg funktioniert so viel über Kontakte. Die müssen wir uns jetzt aufbauen. Dabei haben uns Netzwerkveranstaltungen wir das Startup Weekend oder Ideaup sehr geholfen, wo wir Vertreter von Hogast, der Einkaufsgenossenschaft für Hotellerie und Gastronomie kennengelernt haben.“

 

Was erhofft ihr euch durch die Teilnahme an der Factory?

Florian Saria: „Mit unserem Service bekannter, aber auch ernster genommen zu werden. Wir werden doch manchmal mit einem schiefen Auge angeschaut, wenn wir unser Service vorstellen, wahrscheinlich auch weil wir jung aussehen.“

Florian Ebner: „Außerdem wollen wir Snapserve noch professioneller aufziehen, uns Tipps von Profis und Mentoren aus dem Startup Salzburg Ökosystem holen. Unser Netzwerk wird dadurch auch erweitert. Der professionelle Blick von außen hilft uns dabei, nicht nur unser eigenes Süppchen vor uns her zu kochen. Wir wollen unser Baby ab und an dekonstruieren und unsere Prozesse optimieren“

 

(Titelbild und Bild 1: © Unsplash, Bild Saria und Ebner: © Snapserve | Video: © Robert Etter/WKS)

Veröffentlicht am 7. August 2019

Auf Schreibwiesen laufend, wie in Sound of Music, nur eben anders. Nach Wien kam London dann Salzburg und jetzt wieder Wien. Mit Salzburg im Herzen hört sie sich nun weiterhin im Einsatz für Startup Salzburg nach spannenden Geschichten und Menschen um.

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